KI begleitet unseren Alltag und ist mittlerweile aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken. Das KI-Kollektiv möchte Menschen animieren und befähigen, die Anwendungsmöglichkeiten von KI kennenzulernen und sich mit diesen kontrovers aber auch spielerisch auseinander zu setzen.
Haben Sie ChatGPT schon einmal nach einem Witz gefragt?
Die Aufforderung „Erzähle mir einen Witz.“ beantwortet es mir gerade mit:
Warum können Geister so schlecht lügen?
Weil man durch sie hindurchsehen kann!
Ob das nun als witzig empfunden werden kann, entscheidet jeder für sich selbst. Diese Frage eignet sich nicht für eine Diskussion über die Wirkung von KI. Aber generell leitet sich daraus ein Gedankenexperiment ab: Ist KI zu Humor fähig?
Am 11. Juni 2024 durften wir das KI-Kollektiv auf dem Stammtisch des Bundes der Selbständigen vorstellen. Hier zeigte sich wieder einmal wie groß der Bedarf an einem öffentlichen Diskurs zum Thema KI ist: Egal ob Therapeutinnen und Therapeuten, Immobilienexpertinnen und -experten, Handwerkerinnen und Handwerker, Dienstleistungsanbietende, Designerinnen und Designer, Händlerinnen und Händler, Unternehmerinnen und Unternehmer oder Kabarettistinnen und Kabarettisten: Das einfache Experiment ohne Programmierkenntnisse eine simple App erstellen zu können führte schnell zu grundlegenden Fragestellungen.
„Wo kann uns KI wirklich helfen? Nimmt uns KI nicht Aufgaben im Alltag ab, die wir eigentlich gern und gut bei genügend Zeit erfüllen?“,
„Dürfen wir den Ergebnissen von KI vertrauen?“ und
„Ist KI zu Humor fähig?“
sind nur einige Beispiele für die Fragen, die in der anschließenden Diskussion aufgeworfen und abgewägt wurden. Und nein, wir konnten sie nicht abschließend klären. Aber die Humor-Frage hat mich besonders bewegt, denn sie zeigt, wie sehr wir KI-Lösungen wie ChatGPT vermenschlichen. Wir projizieren emotionale Gedanken auf die KI. Damit ergeben sich – meist auch unterbewusst – Erwartungen an und Glaubenssätze für die KI. Und hier ist es hilfreich, diese auszusprechen und wenn möglich in einem sicheren Raum überprüfen zu können. Auch die Humor-Frage konnten wir nicht abschließend klären. Es ergab sich in der Diskussion eine Tendenz: Humor ist höchst subjektiv und variiert stark zwischen Kulturen, Kontexten und individuellen Vorlieben. So lange die KI diese Datensätze nicht vorliegen, kann sie uns nicht gezielt humorvoll stimulieren. Und dann ist da noch die Frage, wie überraschend die Ergebnisse von KI-Lösungen sein können? Humor setzt auf Überraschungsmomente. Wenn KI-Ausgaben letztendlich die Ergebnisse von Algorithmen, also Berechnungen sind, wie kann dieses Überraschungsmoment entstehen?
Somit zeigt sich am Ende: Kleine, spielerische Experiment mit der KI beflügeln die Gedanken und fördern die offene Diskussion. Auch wenn der Stammtisch in der (Magdeburger) Zwickmühle stattfand, befinden wir uns mit der KI nicht in der Zwickmühle, so lange wir darüber gemeinsam reden.